Montagmorgen mal anders

 

Wer kennt das nicht…, …es ist Montagmorgen und der Wecker holt einen erbarmungslos zurück in den Alltag. Nachdem man sich mühsam aus den Federn gequält, im Bad fertig und anschließend eine Tasse Kaffee getrunken hat, heißt es nun: „Mach dich auf die Socken, die Arbeit ruft!“

Genauso beginnt der Start in die neue Woche, …fast wie immer, aber eben nur fast….

Obwohl mein Arbeitsbeginn heute erst eine Stunde später stattfindet, bin ich zur gleichen Zeit aufgestanden, so wie sonst auch. Ganz schön dumm, wird der eine oder andere denken, ich aber sage: „Falsch gedacht!“

Mit dem Rad zur Arbeit

Es ist viertel vor sieben, die Sonne scheint bereits von einem strahlend blauen Himmel. Die Luft ist kühl und herrlich frisch. Ich sperre die Wohnungstüre hinter mir zu, gehe durch den Keller und trage mein Fahrrad die Kellertreppe hinauf. Heute lasse ich mir Zeit und nehme die etwas längere, dafür aber auch schönere Strecke zur Arbeit. Ich schwinge mich auf meinen Sattel und radle los.

Man merkt am Verkehr, dass Ferien sind. Es sind nur wenige Autos unterwegs. Nachdem ich drei Ampelanlagen passiert habe, fahre ich an den Stadtwerken vorbei und werfe einen Blick auf den kleinen, alten Gasometer. Der Blick nach oben lohnt sich auf jeden Fall.


Gasometer Dinslaken
Gasometer Dinslaken Blick nach oben

Dann fahre ich eine von großen alten Platanen gesäumte Straße entlang.

Die Sonne scheint golden in die Baumkronen und zaubert eine herrliche Stimmung in den Morgen. Vorbei an Eislaufhalle und Schwimmbad komme ich schließlich, so nach gut zwei Kilometern, an eine kleine Holzbrücke, die den ‚Schlammkanal‘  überspannt.

Hier schlängelt sich das vom Bergwerk Lohberg abgepumpte Wasser durch die Landschaft. Am Uferrand stehen farbige Pflanzen und bilden einen schönen Kontrast zum Grün der Wiesen und Sträucher.

Schlammkanal

Weiter geht es vorbei an Wiesen und Kornfeldern, die bereits abgeerntet wurden. Der Duft des Heus zieht mir in die Nase. Automatisch nehme ich einen tiefen Atemzug und schließe kurz die Augen. Der Weg macht eine Biegung nach rechts und führt mich zwischen zwei Maisfeldern hindurch. Der Mais steht mittlerweile so hoch, dass man nicht mehr darüber schauen kann. Auf den Blättern der Pflanzen glitzern die Tautropfen in der Morgensonne.


Mais in der Morgensonne
Kamille mit glitzernde Tautropfen

Kühe

 

 

Meinem Ziel langsam näher kommend, lausche ich dem Zwitschern der Vögel.

Hin und wieder gibt auch eine Krähe etwas zum Besten. Bevor ich um die nächste Ecke biege, sehe ich Kühe auf der Weide stehen und liegen. Genüsslich kauen sie das Gras wieder und wieder.


Aus der Ferne höre ich ein Pferd wiehern. Gleich kommt die Koppel. Die Pferde beäugen mich neugierig bei meiner Vorbeifahrt. „Schaut euch den Zweibeiner an“, scheinen sie sich zu unterhalten, „da sitzt er auf so einem seltsamen Drahtesel und scheint auch noch Spaß dabei zu haben.“

In der Einfahrt zum Hof sitzt ein kleines getigertes Kätzchen und miaut mir zur Begrüßung zu. „Guten Morgen Maunzerle“, rufe ich vergnügt zurück.

Was für ein herrlicher Morgen !


Pferdehof in der Ferne

So, nur noch einen guten Kilometer, dann habe ich mein Ziel erreicht. Vorher komme ich an eine weitere Pferdekoppel vorbei. Die drei Pferde, die dort stehen, müssen sich heute Morgen die Weide mit einem Graureiher teilen. Ich unterbreche meine Fahrt und noch bevor ich mein Smartphone aus der Tasche kramen kann, macht sich der Reiher vom Acker – schade, das wäre ein schönes Foto geworden. Ich steige wieder auf’s Rad und genieße die letzten 500 Meter.

Zu dumm das ich schon am Ziel angelangt bin. Viel lieber würde ich jetzt weiter durch die Gegend fahren, statt auf meinem Bürostuhl Platz zu nehmen.

 

Aber heute Nachmittag muss ich ja auch wieder nach Hause und eine gewisse Vorfreude stellt sich ein.

 

Na dann mal frohes Schaffen!


Einfach nur schöööön